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KUNST IST, WENN MAN TROTZDEM LACHT

SchlossÖkonomie Eggenfelden-Gern
84307 Eggenfelden-Gern/DE
17.9.–12.10.2004
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.
KünstlerInnen: Peter Assmann/AT, Jim Avignon/DE, Fehmi Baumbach/, Heiko Bressnik/AT, Uwe Bressnik/AT, Volker Derlath/DE, Manuel Gorkiewicz/AT, André Hasberg/DE, Ottmar Hörl/DE, Andi Holzknecht/AT, Paul Horn & Harald Hund/AT, Rudolf Huber-Wilkoff /DE Andreas Ilg/DE, Res Ingold/DE, Horst Jaritz/AT, Anna Jermolaewa/AT, Jeff Koons/US, Barbara Kruger/US, Saskia Noll/DE, Ralf Peters/DE, Marius Pfannenstiel/DE, Peter Sauerer/DE, Sebi Seebauer/DE, Roman Signer /CH, Klaus Staeck/DE, Alexander C. Totter/DE, Timm Ulrichs/DE, Toni Wirthmüller/DE, Andy Yoder/US, Ursula Zeidler/DE 
Vernissagenrede am 17.9.2004, Petra Noll:

In dieser Ausstellung werden Arbeiten von 30 KünstlerInnen aus Deutschland, Österreich und den USA präsentiert, denen auf sehr unterschiedliche Weise eine humorvolle Zugehensweise eigen ist. Wir finden hier eine große Bandbreite künstlerischer Medien. Die Kunstwerke basieren auf den unterschiedlichsten Themen und Auseinandersetzungen und sind mit Witz, Komik und Ironie formuliert. Der Titel der Ausstellung basiert auf dem Ausspruch „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“ des deutschen Lyrikers Otto Julius Bierbaum (1865–1910). Joseph Beuys hat ihn bereits 1979 für eine Kunstpostkarte verwendet. Der Titel formuliert auf kluge Weise, was Humor ausmacht. Humor ist eine Lebensstrategie, in der die Welt relativierend gesehen wird. Dinge mit Humor zu sehen, basiert auf ernsten Erfahrungen mit dem Leben. Kunst mit humoristischer Zugehensweise irritiert die Erwartungshaltung, lässt sich nicht einfach konsumieren, ist of mehrdeutig und assoziativ. In dieser Ausstellung geht es in einigen Kunstwerken um die Auseinandersetzung mit der Kunst selbst, um Wahrnehmung, Grenzen, Materialität und Präsentation. In anderen geht es um die Themen Gesellschaft, Politik, Werbung und Sexualität. Eine große Anzahl von KünstlerInnen hat auf sehr unterschiedliche Weie Dinge unserer Alltagskultur, die für uns festgelegt Bedeutungen und Funktionen haben, verändert und verfremdet. Die komische Wirkung dieser Arbeiten resultiert aus unserer Erwartung. Durch die Transformierung in eine andere Materialität geschieht ein Angriff auf die „hohe“ Kunst und auf die Klischees gesellschaftlicher Werte. Manche Gegenstände werden bis zur Funktionslosigkeit verfremdet oder es werden Zusammenhänge verdreht und die Betrachter bewusst irritiert, um damit Sinn und Ordnungen in Frage stellen und einen neuen Blick auf die Realität zu ermöglichen. Das Resultuat sind hier Arbeiten mit dadaistischer, manchmal absurd-komischer Wirkung. Einige KünstlerInnen loten die Grenze zum Kitsch aus, sie reizt dieser Balanceakt, der zur einen oderen anderen Siete kippen kann. In dieser Ambivalenz zwischen Spiel und Anspruch drückt sich in besonderem Maße die Auseinandersetzung mit dem Wert von Kunst aus. In manchen Arbeiten wir das Lachen an sich thematisiert. Das Lachen hat viele Seiten; es ist meist Ausdruck von Freude und gilt als „beste Medizin“, aber es kann auch umschlagen ins Gegenteil, kann makaber werden, gehässig, böse. Einige Arbeiten, vor allem die der FotografInnen, basieren auf Situationskomik. Es sind Fundstück von der Straße oder aus dem Alltag, die ein realsatirische Wirkung haben und viel aussagen über Gesellschaft und Menschen. Andere Arbeiten wurden dagegen aufwändig inszeniert und sind, wenn sie auch oft erst nach längerer Beschäftigung durchschaut werden, von surrealer oder absurd-komischer Wirkung. Eine ganze Anzahl von KünstlerInnen hat sich der ironischen oder humorvollen Verbindung von Wort und Bild gewidmet, was häufig zu dadaistischen Ergebnissen geführt hat.
Als Ergänzung zu den zeitgenössischen Positionen werden zusätzlich Repliken von Künstlerinnen des 19. Jahrhunderts bis in die Moderne gezeigt.

 
 
1) Jim Avignon
2) Fehmi Baumbach
3) Uwe Bressnik
4) Manuel Gorkiewicz
5) Andi Holzknecht
6) Ottmar Hörl
7) Paul Horn
8) Rudolf Huber-Wilkoff
9) Ingold Airlines/Res Ingold
10) Horst Jaritz
11) Anna Jermolaewa
12) Jeff Koons
13) Barbara Kruger
14) Saskia Noll
15) Marius Pfannenstiel
16) Peter Sauerer
17) Roman Signer
18) Alexander C. Totter
19 Timm Ulrichs (Detail)
20) Andi Yoder